Cirrus K

Der Cirrus-K entstand Ende der 1980er auf Initiative von Wilhelm Düerkop, in deutschen Kunstfliegerkreisen besser bekannt als „Der Salzmann“.
Es handelt sich dabei um einen weitgehend modifizierten Standard-Cirrus. Die Spannweite wurde auf 12,6 m „gestutzt“ und die Querruder verlängert. Das Pendel-T-Leitwerk des Originals ist durch ein Kreuzleitwerk mit erheblich vergrössertem Höhenleitwerk ersetzt. Die grösseren Leitwerksmomente erforderten umfangreiche Verstärkungen der Rumpfröhre.

Es wurden 2 Exemplare des Cirrus-K gebaut (D-4747 und D-3092), die sich durch unterschiedlich grosse Querruder unterscheiden.
Eine ursprünglich geplante Kleinserie kam nicht zustande.

Seit vielen Jahren stellt Wilhelm Duerkop den D-4747 dem Förderverein Segelkunstflug zur Verfügung. Dort wird er vor allem in der Advanced eingesetzt.
Der D-3092 gehört Wilhelms Neffen, Wolfgang Seitz, und wird bislang fast nur von ihm privat geflogen. Für die Advanced-Weltmeisterschaft 2015 war Markus Pönicke von der Lo 100 auf den Cirrus D-3092 umgestiegen. Bei vier von fünf Programmen konnte er sich im vorderen Mittelfeld platzieren, aber eine vergessene Rolle in der ersten Unbekannten warf ihn auf Rang 28 zurück.

Modifikationen an bewährten Serienflugzeugen sind immer ein Risiko. Ohne umfangreiche und kostspielige Erprobung ist es schwierig, die gewünschten Eigenschaften wirklich zu erzielen. Insofern kann man den Cirrus-K als durchaus gelungen betrachten. Seine einzigen „Macken“ sind ein etwas zu empfindliches Höhenruder, das in positiven Abfangmanövern sehr feinfühlig bedient sein will und die etwas schwachen Rückenflugleistungen. Das Flügelprofil des Standard Cirrus bringt im Rückenflug nur relativ wenig Auftrieb, weshalb Rückenkurven und negative Abfangbögen mit viel Fahrt geflogen werden müssen. Ironischerweise liegt das daran, dass Klaus Holighaus seinerzeit das original Wortmann-Profil für bessere Schnellflugleistungen abgeändert hat (weniger gewölbte Unterseite). Das ursprüngliche Profil, das z.B. bei der ASK 21 verwendet wird, hat dagegen ausgesprochen gute Rückenflugleistungen.

Vor einigen Jahren unternahm ein überforderter Anfänger mit dem Cirrus-K einen ungewollten „Bruchversuch“. In einer verunglückten Figur belastete er, gemäss Aufzeichnung der „Blackbox“, den Cirrus mit +12g bei fast 350 km/h!
Die eingehende Untersuchung danach durch zwei voneinander unabhängige Fachleute brachte aber keinerlei Schädigungen der Struktur zutage.

Technische Daten

Spannweite12,6 m
ProfilWortmann
FX S-02-196 mod.
Länge6,4 m
max. Flugmasse330 kg
Manövergeschwindigkeit VA178 km/h
sichere Lastvielfache+7,0/-5,0
Höchstgeschwindigkeit VNE290 km/h

Stand, 12-2015