1988 modifizierte Klaus Holighaus den Discus 1, um ihn auch für den Kunstflug nutzbar zu machen.
Die Aussenflügel des Discus K waren ab dem Querruderende abnehmbar und wurden durch kurze „Ohren“ ersetzt, die ein symmetrisches Profil und stark negative V-Form hatten. Damit verkleinerte sich die Spannweite auf 13,7 m und die sicheren Lastvielfache erhöhten sich auf +7 / -5. Ebenso erhoffte man sich davon eine gute Rollrate und akzeptable Rückenflugeigenschaften.
Wir deutschen Segelkunstflieger setzten damals grosse Hoffnungen auf den Discus K. Nach der uralt-Konstruktion Lo 100 und den Kompromiss-Flugzeugen B4 und Salto sollte der Discus das erste moderne Flugzeug werden, mit dem wir auch international ein Wort mitreden konnten.
Leider erwiesen sich die Kunstflugeigenschaften des Discus K als eine herbe Enttäuschung.
Holighaus hatte offenbar übersehen, dass zu einem guten Kunstflugzeug mehr gehört als nur ausreichende Belastbarkeit. Die mit dem Profil des Discus 1 im Rückenflug erreichbaren Auftriebsbeiwerte liessen keinerlei negative Manöver zu. Auch die Rollwendigkeit liess zu wünschen übrig und war kaum besser als die des B4. Für den Wettbewerbskunstflug war der Discus K jedenfalls unbrauchbar.
In meinen Unterlagen habe ich noch eine Kopie des Erfahrungsberichts, den ich nach einem Wochenende mit Probeflügen an Schempp-Hirth gesandt habe. Jedenfalls liess Holighaus die Pläne für einen Serienbau des Discus K bald wieder fallen.
Im nachhinein betrachtet, ist es bedauerlich, dass man bei Schempp-Hirth von dem zur selben Zeit in privater Initiative entwickelten Cirrus-K nichts wissen wollte. Mit diesem Muster hätte man drei Jahre vor dem Serienanlauf des SZD-59 Acro in Polen ein gleichwertiges Segelkunstflugzeug auf den Markt bringen können.
Technische Daten
Spannweite | 13,7 m |
Länge | 5,68 m |
Höchstgeschwindigkeit VNE | 270 km/h |
beste Gleitzahl | 38 |
geringstes Sinken | 0,7 m/s |
Stand, 05-2010