Bereits im Vorfeld hatte es heisse Diskussionen gegeben, ob es denn eine gute Idee sei, die Meisterschafterst in der zweiten Oktoberwoche abzuhalten; natürlich wegen des Wetters, warum sonst?
Beinahe genau so heiss wurde über die Verfügbarkeit geeigneter Schleppflugzeuge debattiert; wie soll z.B. der kleine MCR den Fox schleppen?
Das Wetter zeigte sich launisch wie erwartet. Die Schlepperei dagegen erwies sich als problemlos. Allen Unkenrufen zum Trotz hielt der MCR durch und schleppte auch den Fox klaglos auf Box-Höhe. Für alle Fälle war ja auch noch die Maule aus Altenrhein mit von der Partie, und so konnte eigentlich nichts schiefgehen.
Die SGBR hatte mit Arturo Arigoni genau den richtigen Mann zum OK-Chef gemacht. Seine Organisation lief geräuschlos und effizient. Stefan Heldstab hatte die Wettkampfleitung übernommen und als Alter Hase im Segelkunstflug hielt er die Fäden sicher in der Hand. Die Helfer von der SGBR unter der Führung von Roman Stutz taten das Ihrige um die Meisterschaft zügig und sicher über die Runden zu bringen.
Das Punktrichtergremium unter seinem bewährten Dirigenten Philippe „pik“ Küchler war international besetztund wertete kompetent und korrekt.
Und neben dem „Entenstall“ hatte Martin Götz sein Auswertebüro eingerichtet. In bewährt sorgfältiger und verlässlicher Manier hat er den gesamten Papierkram erledigt und mit seiner Helferin Sarah die Auswertung der Ergebnisse und deren Veröffentlichung sichergestellt.
Zum Training am Dienstag und Mittwoch zeigte sich das Wetter von seiner besten Seite. Alle bekamen sie ihre Trainingsstarts, keiner ging leer aus.
Dann kam die Frage: Wie bekommen wir in der Elite eine gültige Meisterschaft? Es waren nur vier Piloten gemeldet,woher soll der Fünfte kommen? Das Problem löste sich erstaunlich rasch, als Stefan Knecht sich spontan bereit erklärte, in der Elite zu starten, obwohl er bislang praktisch nur Promotion trainiert hatte. Das nenne ich wahren Sportsgeist! Chapeau!
Der Donnerstag begann mit dem Eröffnungsbriefing und man beeilte sich in die Gänge zu kommen, da die Prognosen nicht allzu rosig aussahen.
Alle drei Kategorien flogen ihre Bekannten Pflichten und wie erwartet, setzten sich in allen drei Kategorien die Favoriten an die Spitze. Am Nachmittag konnte die Kür der Elite noch ohne Störung geflogen werden, dann fing es leicht an zu regnen. Man entschloss sich allzu voreilig zum Einräumen. Das sollte sich noch rächen…
Der Freitagvormittag war noch fliegbar, so dass die Elite die erste Unbekannte durchziehen konnte. An den Platzierungen änderte sich nichts. Damit hatte man – zumindest in der Elite – eine gültige Meisterschaft . Bei der Promotion fehlten aber noch drei Flüge der Kür und die Unbekannte, als man am Freitagnachmittag wegen niedriger Wolken abbrechen musste.
Der Samstag begann mit Regen und als um 1300 Uhr immer noch keine Besserung in Sicht war, wurde neutralisiert.
Ein vorschneller Entschluss, wie sich im Lauf des Nachmittags zeigte.
Am Samstagabend war gemeinsames Diner im Schlössli Büel und wir bedauerten, dass wir noch keine Sieger ehren konnten.
Am Sonntagvormittag war das Wetter fliegbar und die Promotion konnte zuerst die Kür fertig fliegen und danach die Unbekannte.
Dabei gab es einige Verschiebungungen: Mirjam Rogger, die in der Bekannten eine ganz schwarze Karte gezogen hatte, flog eine sehr gute Kür und rückte einen Platz auf. Lokalmatador Peter Stehrenberger verflog sich total und hatte sechs Figuren in die falsche Richtung. In der Unbekannten rutschte Mirjam leider wieder ab, so dass es für sie beimundankbaren vierten Rang blieb. Die Spitzenplätze blieben bei Gabriel Stangl und Jochen Reuter fest in österreichischer resp. deutscher Hand.
Dann reichte es auch noch für die Kür der Espoirs.
Als zuletzt die Elite die zweite Unbekannte fliegen sollte, drifteten immer wieder tiefe Wolken durch die Box und es blieb die Wahl, entweder sich mit drei Programmen zufrieden zu geben oder auf reguläre Wetterbedingungen zu warten. Als Deadline war 1300 Uhr angesetzt. Kurz davor lösten sich die tiefen Wolken auf und die zweite Unbekannte ging über die Bühne. Dabei gab es noch etwas Spannung, weil ein Negativ-Loop mit Vier-Zeiten-Rolle im Scheitelpunkt als für den Fox unfliegbar beurteilt wurde. Wie sich dann zeigte, ging es trotzdem, wenn auch mit durchweg miesen Noten. Die Swift-Flieger hatten erwartungsgemäss mit dem „Pièce de Résistance“ kein Problem, aber am Endresultat änderte das letztlich nichts, da sie aus Solidarität beim Rücken-Weibchen patzten.
Um 1500 Uhr waren alle Ergebnisse komplett und man schritt zur Siegerehrung.
Schweizermeister in der Elite wurde zum zehnten Mal Christian Schmid.
In der Promotion errang Martin Bühlmann den Meistertitel. Er war zwar nur Dritter der Gesamtwertung, aber vor ihmwaren ein Österreicher und ein Deutscher platziert.
Sieger des Espoirs-Wettbewerbs wurde Michael Isler.
Alle Ergebnisse finden sich auf der Website der SM 09. Danke Martin!
Hier die Gesamtergebnisse der drei Kategorien:
Fotos: Lucretia Hitz, Christian Gruber, Andreas Kalberer
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