Steinlehner-Huber-Havrda SH-2 / SH-2H

SH-2, ursprüngliche Konfiguration

Die SH-2H
Foto: © Lars Reinhold / aerokurier

Die SH-2 wurde Ende der 1970er Jahre von Fritz Steinlehner und Peter Huber als Nachfolger für die Lo 100 entworfen.
Da man vor allem mit den Leistungen der Lo 100 im Rückenflug unzufrieden war, wählte man für die SH-2 ein symmetrisches Flügelprofil, das gleiche übrigens, wie bei der damals ebenfalls in Entwicklung befindlichen Mü 28. Auf die Wölbklappen-Automatik der Mü 28 verzichtete man allerdings. Um aber mit dem symmetrischen Flügel ohne Einziehfahrwerk auszukommen, bekam die SH-2 manuell betätigte Wölbklappen.
Grössenmässig entspricht die SH-2 der Lo 100. Man strebte von vornherein ein ähnlich kleines und wendiges Flugzeug an. Die Form des Leitwerks wurde komplett von der Lo 100 übernommen. Die SH-2 war für den Amateurbau in reiner Holzbauweise konzipiert.

Eine der ersten SH-2 sollte Reinhard Göst erhalten. Um das neue Flugzeug möglichst bald in die Luft zu bekommen, baute Fritz Steinlehner zusammen mit Reinhard Göst und Sepp Sporer zuerst einen SH-2-Rumpf mit Leitwerk, an den er einen Lo 100-Flügel anpasste. So entstand die Lo 100A. Als Fritz Steinlehner im Sommer 1981 tödlich verunglückte, blieb der bei ihm fast rohbaufertige SH-2-Prototyp unvollendet. Und auch die Lo 100A von Reinhard Göst wurde nicht mehr, wie geplant, mit einem neuen Flügel zur SH-2 umgebaut.

Horst Havrda baute in den 1980ern eine SH-2, für die er das komplette Rumpfvorderteil eines Ventus 1 übernahm. Seine SH-2H (D-4333) flog erstmals 1989 und blieb bis heute das einzige Exemplar dieses Flugzeugmusters.

In der Praxis bei Wettbewerben blieb der SH-2 der erhoffte Erfolg versagt. Horst Havrda und andere Piloten kamen mit der SH-2H bei nationalen und internationalen Wettbewerben nicht über Platzierungen im Mittelfeld hinaus. Das Flugzeug ist zwar äusserst wendig und hat hinsichtlich der Betriebsgrenzen keine Einschränkungen, aber die Gleitflugleistungen mit dem symmetrischen Flügel sind gegenüber z.B. dem Swift unterlegen. Fairerweise kann gesagt werden, die SH-2 wurde ein „Opfer“ des Swift. Sie kam genau zur gleichen Zeit heraus und nachdem sich der Swift als das überlegene Wettkampfflugzeug etabliert hatte, gab es kaum noch Piloten, welche an einem „Exoten“ wie der SH-2 interessiert gewesen wären.

Technische Daten (SH-2H)

Spannweite10,3 m
Flügelfläche11,4 m²
ProfilWortmann
FX 71-L-150/20
Länge6,5 m
Leermasse240 kg
max. Flugmasse340 kg
Manövergeschwindigkeit VA195 km/h
Höchstgeschwindigkeit VNE324 km/h
sichere Lastvielfache+8,0 / -8,0
beste Gleitzahl26 bei 85 km/h
geringstes Sinken0,8 m/s

Stand, 12-2019